Dr. Barbara Niedner

Verhaltensbiologie & Führung

Finanzkrise und riskante Gene

Haben unsere Investmentbänker zu riskante Gene?

Zum Thema Glückshormone und Risikoverhalten habe ich ja schon berichtet. Jetzt stellt passend zur Finanzkrise Wissenschaft.de eine interessante Studie über Riskante Gene bei Investitionsentscheidungen vor.

Camelia Kuhnen und Joan Chiao von der Northwestern University in Evanston ließen Teilnehmer in einem Computerprogramm Geld anlegen, wo sie die Entscheidung hatten zwischen:

  • sicheren Anlage mit niedrigen aber garantiertem Ertrag und
  • ein riskante Anlage mit höherem Ertrag und mit einem Verlustrisiko.

Während des Experiments sammelten sie außerdem Speichelproben von jedem Teilnehmer und isolierten daraus DNA Proteine, die für den Transport von den Botenstoffen Serotonin und Dopamin zuständig sind.

Serotonin und Dopamin fungieren im Gehirn als Neurotransmitter (biochemische Botenstoffe), die für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen zuständig sind. Das biochemische Zusammenspiel der Neurotransmitter entscheidet darüber, wie wir uns fühlen und wie wir handeln.

Das Ergebnis der Studie:

 „Als die Forscher das genetische Profil der Teilnehmer mit deren Risikobereitschaft im Investitionsspiel verglichen, ergaben sich deutliche Zusammenhänge: Menschen mit einem effizienteren Serotonintransporter investierten ihr Geld 28 Prozent häufiger in riskante Anlagen. Ebenso gingen Menschen mit einer bestimmten DRD4-Variante 25 Prozent öfter das finanzielle Risiko ein.“

Die Studie zeigt auf, dass auch unsere Gene Einfluss darauf haben, wie waghalsig spekulativ wir unser Geld anlegen.

Sollten wir uns in Zukunft, dass genetiche Risikoprofil unserer Investmentbänkern zeigen lassen, bevor wir Ihnen unser Geld anvertrauen?

Autor: Dr. Barbara Niedner

Als Verhaltensbiologin und Führungskräftetrainerin in namhaften Unternehmen bringe ich die Prinzipien der Natur, die sich über Millionen von Jahren agil wandlungsfähig angepasst hat, in die digitale Ära.

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