Nicht schlechter und nicht besser, sondern einfach nur anders. So erzeugt das Zusammenspiel zwischen männlichen und weiblichen Alphatieren in der Natur nachhaltigen Erfolg für die gesamte Gruppe.
Bei Schimpansen gibt es eine männliche und weibliche Hierarchie. Ein Schimpansen-Alphamännchen, das gerade mit übertriebener Gewinnerpose ein Jungtier überrennen will, wird von einem Blick des Alphaweibchens gebremst und streichelt daraufhin das Jungtier freundlich. Das reguliert egoistisch-aggressives Auftreten zugunsten von prosozialem fairem Verhalten.
Männer sind mit ihren Hundertmillionen Spermien evolutionär auf die Masse ausgerichtet – auf das Höher, Schneller, Weiter. Frauen verfügen mit ihren nur rund 300 Eizellen, die sie von Geburt an haben, über knappe Ressourcen. Sie sind deshalb mehr auf Bewahrung, Kooperation und das Besondere aus.
Die natürlichen Autoritäten beider Gruppen zusammenzubringen, ist notwendig, weil wir in Anbetracht zunehmender Komplexität nicht länger auf 50 Prozent unseres Führungspersonals und unserer Lösungsansätze verzichten können. Der Gesamtprofit steigt bei Kooperation.
Das Zusammenbringen ist eine Herausforderung
Eine passende Kultur für Frauen bis in die Vorstandsetagen der Unternehmen muss sich häufig noch entwickeln. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, wenn wir Gewohntes ändern und uns auf Neues einlassen. Die Frauenquote ist langfristig natürlich keine Lösung. Kurzfristig ist sie jedoch sinnvoll, weil so die Schieflage korrigiert und die Einfalt, die Monokultur, beendet wird.
Ein wichtiger Schritt: Unterschiede sichtbar machen
Fragen Sie beispielsweise Frauen in Führung, was ihr weiblicher Mehrwert ist, wie es anders in ihrem Arbeitsbereich zugeht: Bei Entscheidungen versuche ich das „Ganze“ im Blick zu haben, wie zum Beispiel die Auswirkung auf andere Bereiche, und betrachte auch den Sinn für die Zukunft. Insgesamt entscheide ich sehr besonnen und reduziere damit das Risiko. An komplexe Probleme und Aufgaben gehe ich oft anders ran und schaffe damit mehr Optionen für eine Lösung. In meinem Verantwortungsbereich versuche ich, einen „Wohlfühlraum“ für sachliches und kreatives Arbeiten zu schaffen. Mit dem Ziel, gemeinsam die Ernte einzufahren und zeitraubenden Machtspielen Grenzen zu setzen.
In männlichen Domänen spielen Menschen oft eine untergeordnete Rolle. So werden in den Plänen von Architekten Menschen oft nur für die Einordnung der Größe zum Gebäude eingezeichnet. Die New Yorker Stadtplanerin Amanda Burdens fokussiert sich auf die Menschen in einer Stadt und stellt sich die Fragen: Was zieht Menschen an einen erfolgreichen öffentlichen Raum, und was ist mit den erfolglosen Orten, die Menschen fernhalten? Gemeinsam mit dem Bürgermeister hat sie New York verändert!
Momentan ist sehr viel Umdenken gefordert. Wir vertrauen dem, was wir kennen. Da in den meisten Unternehmen noch viel zu viel GLEICHHEIT herrscht, ist es wichtig, Bereitschaft und Neugier für das Verschiedenartige zu schüren. Nicht, um zu bewerten oder es in eine sinnlose Geschlechterdiskussion abdriften zu lassen. Sondern um das Gespür für Unterschiede und die jeweiligen Stärken herauszuarbeiten.
Das ist ein weiterführender Online Artikel zu meinem Buch:
Agil ohne Planung
Wie Unternehmen von der Natur lernen können
Menschen planen wie wild. Die Natur macht einfach.
Passend zum Buch meine Keynotes und Seminare:
- Keynote Agilität – Die Natur plant nicht!
Was Unternehmen tun müssen, um wirklich agil zu werden - Keynote Digitale Transformation – Das Unsichtbare begreifbar machen
Entscheidungsfähiger durch verhaltensbiologisch verankerte Universalien - Seminar – Die Natur plant nicht!
Wie Sie von der Natur lernen können, ohne Plan agil zu sein
PDF – Handelsblatt Interview „Die Natur plant nicht!“
Die Natur plant nicht und ist agiler als jedes Unternehmen