Heutzutage stützen wir uns immer mehr auf Zahlen, Präsentationen, Ergebnisse. Umso wichtiger ist es, sich statistisches Grundwissen anzueignen. Keine Sorge: Dazu gibt es enorm viele unterhaltsam geschriebene Bücher, die aufzeigen, wie man mit Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnungen trickst.
Das Wichtigste, was Sie brauchen, ist der Mut, nachzufragen – Was ist die Daten-Quelle, warum wird das so gemacht, wie sind die Zusammenhänge?
Eine Anekdote:
In einem Finanzseminar für Alphas erklärt uns ein Professor der Wirtschaftswissenschaften, auf was wir achten müssen, um das Risiko eines Unternehmens einzuschätzen, das wir kaufen wollen.
Dabei spiegelt die Volatilität das Risiko vergleichbarer Unternehmen in einer Branche wider.
Volatilität wird in Finanzmärkten als Maß für Schwankungen, wie Aktienkursen und Zinsen, verwendet. Er zeigt uns ein Beispiel. Auf meine Nachfrage, wie viele Unternehmen in dieser Betrachtung sind und ob der Wert, den Mittelwert darstellt, stellt sich raus, es ist der Mittelwert von wenigen Unternehmen.
Die anderen Alphas haben erst mal genervt mit den Augen gerollt, was ich da als Verhaltensbiologin so hinterfrage. Für mich ist es ein Tabu, mit so wenigen Unternehmen die Normalverteilung anzuwenden. Bevor wir starten, werden die Daten erst mal getestet, ob das möglich ist. Bei wenigen Unternehmen, können Sie das mehr oder minder ausschließen und nutzen dafür den Median. In einer Stichprobe teilt der Median einen Datensatz in zwei gleich große Hälften.
Die spannende Frage, die mir auf dem Herzen lag: Wie sieht jetzt das wirkliche Risiko aus?
Auch das war sehr ernüchternd, denn es war unter den Unternehmen ein Ausreißer dabei, der das Risiko für alle im Mittelwert reduziert hat.
Wird das immer so berechnet?
Ja!
Das nächste Hinterfragen:
Ja, fast immer kommt ein niedrigeres Risiko dabei raus.
Damit würde ich die ganze Finanzwirtschaft in Frage stellen. In den Finanzmärkten werden die Risiken in den Schwankungen elegant reduziert und kaum einer hinterfragt das. Und dann wundern sich viele über ihre Verluste beim Ankauf eines Unternehmens, die auf einmal so schwankend sind …
Das ist ein weiterführender Online Artikel zu meinem Buch:
Agil ohne Planung
Wie Unternehmen von der Natur lernen können
Menschen planen wie wild. Die Natur macht einfach.
Passend zum Buch meine Keynotes und Seminare:
- Keynote Agilität – Die Natur plant nicht!
Was Unternehmen tun müssen, um wirklich agil zu werden - Keynote Digitale Transformation – Das Unsichtbare begreifbar machen
Entscheidungsfähiger durch verhaltensbiologisch verankerte Universalien - Seminar – Die Natur plant nicht!
Wie Sie von der Natur lernen können, ohne Plan agil zu sein
PDF – Handelsblatt Interview „Die Natur plant nicht!“
Die Natur plant nicht und ist agiler als jedes Unternehmen