Dr. Barbara Niedner

Verhaltensbiologie & Führung

Vielfalt statt Einfalt: Buch kaufen

Ohne-Plan-agil-seinHeute gehen wir ins Internet und bestellen dort über diverse Plattformen oder doch nur bei Amazon Bücher. Algorithmen agieren im Hintergrund und empfehlen uns aufgrund unser bisherigen Einkäufe und Aktivitäten im Internet passende Bücher.

Ein tolle Sache!

Was ist daran so bequem und nützlich?

Die Vorschläge die uns Amazon macht sind erstaunlich gut. Außerdem ist es sehr bequem. Ein Klick und schon ist das Buch bei mir zuhause auf dem Schoß, ohne dass ich mich bewegt habe. Also kein Aufwand, dank Buchpreisbindung überall der gleiche Preis, keine Versandkosten.

Denkste! – Warum ist das eine Monokultur-Routine-Falle?

Wir sehen allerdings nur Bücher, die mit unseren Interessen aus der Vergangenheit übereinstimmen. Da ist der Algorithmus gut drin. Das Internet weiß mehr über mich, als ich das selbst weiß. Es hat auch ein besseres Gedächtnis als ich und erinnert sich an alles, was ich über ein Jahrzehnt hinweg gesucht habe.

Als Studentin bin ich regelmäßig in ein Buchladen gegangen und habe mich inspirieren lassen. Ich habe mich mal langsam, mal schnell zwischen den Büchern bewegt. Ich habe andere Menschen oder Buchhändler mit Fragen gelöchert, habe in dem einem oder anderen Buch geblättert.

Klar: Auch ein Buchladen präsentiert je nach Ausrichtung nur bestimmte Bücher, auch ein Buchhändler empfiehlt seine Lieblinge, aber es ist eben nicht aus meinen Vorlieben aus der Vergangenheit berechnet, sondern öffnet mir neue Bücher, Perspektiven und Ideen.

Auch Kinder lassen sich neugierig von ihrem jeweiligen Umfeld inspirieren. Sie drehen jeden Stein mit ihren Händen einmal um, erobern Neues, machen es für sich begreifbar und erfreuen sich darüber. Dabei sind sie körperlich sehr aktiv.
Bücher werden wertvoller, wenn wir sie auf neuen Wegen finden. Sie schalten wieder auf den Entdeckermodus, bereits die Suche löst Freude aus. Beobachten Sie Kinder, die etwas Neues gefunden haben! Sie laden wertvolle Impulse ein. Plus: Das Gehirn verbindet Emotionen und eine Geschichte damit.

Wege aus der Monokultur-Routine-Falle:

  • Gehen Sie mal wieder in einen Buchladen oder die Bibliothek. Versinken und verweilen Sie. Nehmen Sie Bücher in die Hand, um sie begreifen und fühlen zu können.
  • Seien Sie neugierig und fragen andere, was sie empfehlen würden. Ganz wichtig: Bohren Sie nach, was sie daran so fasziniert. Und beobachten Sie die Menschen während sie erzählen. Springt da ein Funke rüber?
  • Bleiben Sie in Bewegung, dass verändert Ihre Denke und Ihre Auswahl, welches Buch Sie haben wollen.
Unter dem Keyword Monokultur blogge ich Anregungen, die Dinge anders zu betrachten, neue Perspektiven einzunehmen, sich auf andere Ansichten einzulassen.

 

Autor: Dr. Barbara Niedner

Als Verhaltensbiologin und Führungskräftetrainerin in namhaften Unternehmen bringe ich die Prinzipien der Natur, die sich über Millionen von Jahren agil wandlungsfähig angepasst hat, in die digitale Ära.

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